Generelle Regelungen für Großbritannien
Mit einem gültigen deutschen Führerschein darf in Großbritannien bis zu zwölf Monate nach der Ankunft Auto gefahren werden. Für Urlauber ist also wichtig: Ja, der deutsche Führerschein reicht aus. In Großbritannien herrscht ebenfalls Anschnallpflicht und beim Fahren mit dem Handy zu telefonieren ist verboten. Ebenso verboten ist natürlich das Fahren unter Alkoholeinfluss. Wichtig ist ebenfalls, sich vor der Einreise um einen ausreichenden Versicherungsschutz zu kümmern bzw. sicher zu stellen, dass das Auto straßentauglich ist. Führt den Nachweis über den Versicherungsschutz immer bei euch. Briten fahren im Allgemeinen sehr rücksichtsvoll und nicht aggressiv, fast schon defensiv – wenn ihr euch dieser entspannten Fahrweise anpasst, kommt ihr gut durch den Straßenverkehr.

Hinweise für alle Straßen
Worauf man sich auch vorbereiten sollte, ist der Linksverkehr! Wie ihr euch hier richtig verhaltet, haben wir in einem extra Beitrag zum Linksverkehr festgehalten. Macht euch zudem mit der britischen Entsprechung der deutschen Straßenverkehrsordnung – dem Highway Code – vertraut. Schaut euch insbesondere die britischen Verkehrsschilder an.
Tipp: Verwendet NICHT die Lichthupe, um anderen Fahrzeugen anzuzeigen, dass sie euch vorausfahren dürfen und bitte auch nicht umgekehrt so interpretieren. In Großbritannien betätigt man die Lichthupe nur, um anzuzeigen, dass man da ist und nicht, um Vorfahrt zu gewähren.

Geschwindigkeitsbegrenzungen in Großbritannien
Geschwindigkeiten werden in Meilen pro Stunde angegeben (1 Meile = 1,6 km/h)
Landstraßen: 60 Meilen pro Stunde = 96 km/h
Schnellstraßen & Autobahnen: 70 Meilen pro Stunde = 112 km/h
Innerorts: 30 Meilen pro Stunde = 48 km/h
Die Begrenzungen solltet ihr tunlichst einhalten, denn gerade auf den Schnellstraßen und Autobahnen sowie an unübersichtlichen Stellen wird sehr häufig geblitzt.

London mit dem Auto – Besonderheiten
Die britische Hauptstadt ist gut über das britische Autobahnnetz und eine Vielzahl an Bundesstraßen erreichbar. Alle Londoner Autobahnen treffen sich am Ende am M25-Ring.
Achtet im Londoner Straßenverkehr auf die Busspuren. Sie werden durch Straßenschilder angezeigt, auf ihnen steht „BUS LANE“ und oftmals ist auch der Straßenbelag rot. Diese Spuren dürfen nur von öffentlichen Verkehrsmitteln, Taxen, Notfallfahrzeugen und Fahrrädern sowie Motorrädern benutzt werden. Ein Geheimtipp für alle Motorradfahrer unter euch! Wechselt auch nicht kurz vor Ende einer Busspur auf ebendiese, um vielleicht einem Stauende zu entgehen. Es gibt überall Kameras, die Autos auf Busspuren blitzen!
Besondere Vorsicht ist auch bei Fußgängern geboten. Schnell stellt sich der Eindruck ein, Ampeln würden für Fußgänger nicht gelten, denn Straßen werden überall und jederzeit überquert.

City-Maut bzw. Staugebühr für Autofahrer
Um im Innenstadtbereich Londons mit dem Auto fahren zu dürfen, muss eine Staugebühr (Congestion Charge) entrichtet werden. Das gesamte Zentrum Londons ist damit eine Art Umweltzone. Diese City-Maut gilt von Kennington / Bermondey im Süden bis zu Kings Cross / St. Pancras im Norden, dem Hyde Park im Westen und Shoreditch / Spitalfields im Osten. Die Mautzone ist durch Verkehrszeichen und Straßenmarkierungen (weißes C in rotem Kreis) gekennzeichnet.
Die Maut muss nur für Fahrten von Montags bis Freitags (außer Feiertags) zwischen 7.00 Uhr und 18.00 Uhr gezahlt werden. Abends und am Wochenende müsst ihr keine Maut zahlen. Maut-frei sind außerdem die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr. Bezahlt werden kann online oder in ausgewählten Geschäften und Tankstellen sowie per Post, per SMS oder telefonisch (+44(0)20 7649 9122). Die Zahlung ist sogar bis zu 90 Tage vorher möglich, so dass ihr euch ganz in Ruhe damit auseinandersetzen könnt.

Was kostet die Maut?
Die Maut kostet ₤ 11,50 pro Tag. Wenn die Gebühr bis 24 Uhr desselben Tages nicht bezahlt wurde, wird sie auf ₤ 14 angehoben. Ist die Zahlung sogar bis Mitternacht des nächsten Tages nicht erfolgt, droht ein Bußgeld von ₤ 130. Wird dann allerdings innerhalb der nächsten 14 Tage gezahlt, reduziert sich das Bußgeld auf ₤ 6. Beim Hinein- sowie beim Herausfahren aus der gebührenpflichtigen Zone werden die Nummernschilder aller Fahrzeuge an Kontrollstellen mit Kameras aufgenommen, d.h. das Bezahlen der Gebühr ist de-facto unumgänglich.
Tipp: Wenn ihr das Auto unter der Woche zwischen 7:00 Uhr und 18:00 Uhr auf einem Parkplatz in der Innenstadt stehen lasst, müsst ihr keine Gebühr bezahlen. Die Zahlungspflicht besteht (natürlich) nur dann, wenn ihr in dieser Zeit mit Eurem Auto in Zentral London FAHRT.

Eine weitere Maut muss übrigens beim Überqueren der Brücke Dartford Crossing bezahlt werden – vorher oder innerhalb von 24 Stunden danach. Die Maut beträgt hier ₤ 2,50.
Schreckgespenst Parkplatz
Einen Parkplatz in London zu finden, kann ziemlich schwer sein – vor allem Montags bis Freitags in der Zeit von 8:30 Uhr bis 18:30 Uhr und Samstags zwischen 8:30 Uhr und 13:30 Uhr. Viele Straßen in London sind sogenannte „Controlled Parking Zones“ (CPZ). Das sind Straßen, in denen nur Anwohner parken dürfen. Nur abends ab 18:30 Uhr bis zum nächsten Morgen 8:30 Uhr dürfen dort auch „Nicht-Anwohner“ parken. Im Einzelfall kann auch tagsüber in diesen Zonen geparkt werden – aber nur sehr begrenzt und wenn überhaupt, dann nicht mehr als 4 Stunden am Stück. Achtet sehr genau darauf, wann, wo und wie lange geparkt werden darf.
Natürlich gibt es auch das Parken mit Parkschein am Straßenrand. Das kann bei längeren Aufenthalten aber schnell sehr teuer werden. Abgesehen davon: Nach Ablauf der Parkdauer können Strafen von ₤ 80-120 anfallen. Noch schlimmer wird es beim illegalen Parken. Hier riskieren London-Abenteurer, dass das Auto abgeschleppt wird UND dazu noch ₤ 250 Strafe fällig werden.

Günstig Parken in London
Hinweise für (kostenloses) Parken in London bietet AppyParking – eine kostenlose App, die alle Park-Bedingungen für alle Straßen in London anzeigt, so dass man einen detaillierten und schnellen Überblick über diverse Parkmöglichkeiten bekommt. Darüber hinaus gibt es mehrere kommerzielle Parkplatzbetreiber. Zwei der größten Betreiber sind Masterpark und National Car Parks (NCP). Masterpark betreibt 18 Parkplätze in London, NCP sogar 100. Günstiger wird es, wenn ihr auf den Parkplätzen an U-Bahn Stationen außerhalb der Innenstadt (in der Zone 1) parkt und dann mit der U-Bahn in die Innenstadt fahrt. Zum einen sind diese Parkplätze in der Regel günstiger als andere kommerzielle Parkplätze (Montag bis Freitag ca. ₤ 5–6 pro Tag und Samstag ca. ₤ 2 pro Tag).
Insider-Tipp: Noch günstiger wird es, wenn ihr auf der Auffahrt eines Anwohners parkt – natürlich mit dessen Erlaubnis. Es gibt sogar eine Website, auf der Privatleute ihre Parkplätze in London vermieten.
Bequem und günstig könnt ihr euer Auto mit unseren DFDS Fähren über den Ärmelkanal nach London mitnehmen.